Nach Ankunft gestern gegen Mitternacht im Hotel in Hanoi war unsere erste Stippvisite in der Hauptstadt schnell wieder vorbei.
Morgens um 8 Uhr ab in den Bus nach Halong zu einem neuen Experiment: Bootstour inklusive einer Übernachtung auf dem Boot in der Halong Bay!
Der Anzahl der Shuttlebusse mit der Aufschrift „Halong Cruises“ nach zu urteilen, machten sich aus der großen Stadt noch ein, zwei andere Leute auf an die Küste 😊 Auf etwa halber Strecke, zwischen Reisfeldern und Vorstadt, trafen sich die Busse wieder an einem auserkorenen Stopp mit allerlei Shoppingmöglichkeiten für willige Touris – sogar Marmorstatuen konnte man erwerben, die dann natürlich nach Hause verschifft werden…etwas abschreckend das Business hier, so begnügten wir uns mit einer überteuerten Mango…
Zur Lunchtime dann endlich Ankunft in der Bucht und Boarding!
Schiff um Schiff reihte sich hier aneinander, für unzählige Tagestouristen, die eine Tour in die Bucht unternehmen wollten. Und fast ein kleiner Kreuzfahrthafen wartete auf uns, die wir uns in den Übernachtungsgästen anschlossen. Souvenirshops mit allerlei unnützem Zeug und eifrige Händler durften hier ebenfalls nicht fehlen.
Die Cruiser lagen allesamt am Hafen bereit, um die neue Gruppe Touristen zum Boarding aufzunehmen – wir waren gespannt wie ein Flitzebogen, welches Boot wir abbekommen würden, wie die Kabine aussah und ob wir nicht gleich wieder rückwärts rauswollten 😉
Unsere Unterkunft an Bord der „Lavender Cruise“ war eigentlich ganz okay, das Wetter spielte mit und der Wellengang bislang ebenfalls. Gemeinsam mit gefühlt (oder tatsächlich?) hunderten anderen Dampfern bahnte sich schließlich auch unser Boot den Weg zwischen den berühmten Felsinseln der Halong Bay hindurch. Fast 2.000 dieser vorgelagerten Inselchen sollte es hier geben. Das Panorama war toll und man musste die anderen Boote einfach versuchen so weit wie möglich auszublenden.
Wenn wir auf unserer Reise bislang vom Massentourismus ganz gut verschont geblieben sind, dann waren wir spätestens jetzt mittendrin!
Wir ankerten inmitten der Hundertschaften an Booten, fuhren mit dem Beiboot ein paar Meter zur Kanustation und paddelten, begleitet von Booten voller singender asiatischer Touristen (die sich paddeln ließen), durch eine Felshöhle in eine weitere Bucht. Inmitten bewaldeter Felswände, die sich aus dem Meer nach oben reckten, trennte uns nur das Gejohle der Asiaten von völliger Ruhe.
Den Aufstieg auf den Aussichtspunkt über die Bucht auf Titop Island sparten wir uns und warteten stattdessen am völlig überfüllten, aufgeschütteten Strand auf unser Abfahrt zum Boot zurück. Wir ließen das Getümmel um uns herum einfach geschehen, lachten über die Asiaten, die sich für das beste Selfie in Pose setzten und fragten uns ein paar Mal, ob wir eigentlich mit einem solchen Auflauf an Touristen gerechnet hatten oder nicht. Natürlich waren auch wir Teil des Business hier und schipperten herum und ja, warum sollten die Vietnamesen hiermit kein Geld verdienen – aber die Massen an Schiffen, Menschen, Diesel in der Luft und Plastikmüll im Wasser vor dieser Traumkulisse überraschte uns dann doch.
Nach einem Dinner am Abend, das uns ebenfalls überraschte (sehr lecker!), der Geburtstagstorte eines weiteren Gastes und einem netten Plausch mit unseren Mitreisenden aus Frankreich, Australien, den USA und Deutschland waren wir gespannt auf unsere erste Nacht in einer Kajüte…