Wir wagten mal wieder das Erlebnis, mit einer Guided Tour unterwegs zu sein – nachdem wir die Reise bisher nach unseren individuellen Plänen gestaltet hatten! Pünktlich um 7.45 Uhr waren wir mitten in Chinatown mit Sack und Pack am Check-in für den 5-Tage-Trip in den Regenwald und die Highlands angelangt, nur um dann erst über eine Stunde später abzufahren…
Die Busfahrt im Minivan über malaysische Autobahnen und quer durch die Pampa war weit weniger aufregend, als vielleicht befürchtet. Palmen mit üppig gewachsenen Exemplaren rechts und links von uns soweit das Auge reicht – vermutlich in Palmölplantagen, da hier Malaysia groß im Geschäft ist.
Zum Lunch in Jerantut angekommen wurden wir bestens mit Reis, Hähnchen süß sauer und Omelette versorgt. Nach Wechsel des Busses dann weitere 30 Minuten zur Anlegestelle – die letzten 2,5 Stunden in den Nationalpark wurden per Boot zurückgelegt – wenn man die Nussschale so nennen konnte. Es wurde abenteuerlich, als 14 Personen ihre Backpacks und Taschen im Boot unterbringen und sich selbst auch noch ohne großes Schaukeln in Zweierreihen hintereinander hineinverfrachten mussten…klappte aber irgendwie, der Motor lief an und wir brausten auf dem Sungai Tembeling los. Eine braune Brühe, die uns Stoßgebete gen Himmel schicken ließ, dass die Nussschale in der waagerechten bleibt…und ein weiteres Flehen, um die Gewitterwolken am Horizont abziehen zu lassen, denn ein tropisches Gewitter war so ziemlich das Letzte, was wir jetzt brauchten…
Die Fahrt verlief erstmal ruhig, abgesehen von einigem hin- und herschaukeln beim Überqueren von Stromschnellen und dem ein oder anderen Wassertropfen. Trocknete noch recht gut bei der Wärme. Am Ufer winkten uns Kühe, Ziegen oder sogar kleine Affen abwechselnd zu, die Wälder waren mal mehr und mal weniger dicht bewachsen und strahlten eine unglaubliche Ruhe aus, während wir daran vorbeiflitzen.
Als die Wolken zunehmend dunkler wurden und ein leichter Gewitterwind zu spüren war, wussten wir, dass wir nicht ganz ohne Guss von oben am Ziel ankommen würden…zwei Mal durchquerten wir uns Boot „gekauert“ ein Regenband, die Tropfen klopften laut auf unser blechernes Dach (zum Glück gab es eines!!), stoppten aber rechtzeitig, bevor wir wieder Land unter den Füßen hatten.
Die Einheimischen Fischer holten schließlich ob des Regens auch ihre Netze und (hoffentlich) Fänge wieder ein – unglaublich, dass hier im Nirgendwo doch Menschen leben.
Wir bezogen unser bescheidenes Ressortzimmer vor den Toren des Taman Negara National Parks und waren mit einem kleinen Spaziergang durch das Örtchen (bzw. die Ansammlung von Häusern) rund um den Eingang zum Nationalpark schnell fertig. Die Schule war noch das größte massive Gebäude – die Häuser der Einheimischen dagegen meist kleine Bretterbuden, die nicht einmal mit unseren Gartenlauben zu vergleichen sind. Da tut es einem fast schon leid, dass man im kleinen Minimarkt für zwei Dosen Sprite nicht einmal umgerechnet 80 Cent bezahlt…
Zum Dinner gab es, wer hätte es geahnt: Reis, Omelette und Chicken….Und wie es sich für einen Regenwald gehört, schliefen wir mit Regen ein…
Das Gefährt und eure Bilder erinnern mich an meine Bootstour im ecudorianischen Regenwald. Wir vermisen euch hier. Gestern fragte mich Markus:“wann kommen die eigentlich wieder?“. Genießt eure Zeit!
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