Es war wieder mal an der Zeit, nach zwei Tagen vieler Auto-Kilometer, etwas halblang zu machen. Wir ließen uns daher am Morgen ausgiebig Zeit beim Frühstück, Berichte schreiben und Bilder sortieren 🙂 Außerdem wollten wir warten, bis sich die morgendlichen Wolken über Twizel und am Horizont weiter verziehen, damit wir die Berge bei unserem heutigen Trip klarer sehen!
Irgendwann also doch ins Auto gesetzt und direkt den Lake Pukaki angesteuert. Mit seiner hell türkisen, im Sonnenlicht schimmernden Wasseroberfläche lag der von Gletschern gespeiste See vor uns – was für ein Anblick. Am Horizont erhob sich bereits der schneebedeckte Gipfel des Mount Cook /Aoraki, der höchste Berg Neuseelands mit 3.724 m. Am Lake vorbei wollten wir heute weiter in Richtung der Gletscher, die Ursprung des klaren Seewassers sind: Hooker und Tasman Glacier und natürlich den großen Mount Cook aus der Nähe betrachten.
Als wir am ersten Anbieter für Heli-Rundflüge vorbeifuhren, haben wir uns spontan entschieden, nach einem freien Plätzchen in einem Heli zu fragen – und zack, hatten wir unsere in Franz Josef gesparten Heli-Euros wieder in eine Heli-Tour reinvestiert :)!
Nach kurzer Wartezeit und dem obligatorischen Sicherheitsbriefing ging es für knapp 45 Minuten hoch in die Lüfte. Dieses Mal sogar in der front row 🙂 (wir durften aber nicht steuern, keine Sorge…). Über unserer Flugroute war mittlerweile kaum noch ein Wölkchen zu sehen, der Himmel strahlte blau und das Bergpanorama war schon vom Boden aus fantastisch. Aus der Luft natürlich ein Mega-Highlight!
Am Ufer des Lake Pukaki gestartet, steuerten wir über das mit Bächen und Flussläufen durchzogene, ehemalige Gletschertal geradewegs in Richtung Tasman Lake und Tasman Glacier. Rechts neben uns karge, hohe Gebirgszüge, vor uns der Blick auf das ewige (?) Eis des Tasman Glacier und links neben uns Mount Cook, Mount Tasman und weitere umliegende Berggipfel, welche die West Coast am Ozean und die Region Canterbury voneinander trennten. Unmengen an Eismassen klebten hier auch im Sommer noch an jeder erdenklichen Stelle der Felsen. Der Gletscher, der sich über eine Länge von 27 km vom Berg ins Tal erstreckt und dort staubbedeckt im eigenen Gletschersee mündet (inklusive vereinzelter Eisschollen, da immer mal wieder etwas abbricht…), war aus solcher Nähe betrachtet wirklich gigantisch. Ein kurzes snow landing mit dem Heli auf einem Schneefeld gegenüber Mount Cook war für einen Fotostopp vor dieser tollen Kulisse natürlich bestens geeignet 🙂
Beim Rückflug über den Gipfeln konnten wir sogar einen Blick auf den entfernten Ozean an der West Coast erhaschen – und sicherlich auch auf Fox Glacier und Franz Josef Glacier, die nur einen Katzensprung entfernt liegen müssen, aber wir konnten es nicht ganz genau ausmachen. Unsere Euros waren in diesen Heli-Flug absolut gut investiert!!
Mit einem anhaltenden Wow-Gefühl machten wir uns nach der Landung auf den Weg in Richtung ursprünglich geplantes Ziel, nämlich dem Hooker Valley Track, der uns zu Fuß beeindruckende Ausblicke auf Mount Cook und den Hooker Glacier bescheren sollte. Daneben gab es aber noch gefühlt hunderte andere Gletscher, denn auch diese Felswände waren über und über mit Eisplatten behangen. Das Hooker Valley hatten wir aus der Luft noch nicht gesehen und so kamen noch unzählige weitere Eindrücke hinzu. Am Mueller Lake vorbei, der aus dem Mueller Glacier gespeist wird, ging es über einen etwa 5 km langen Track und drei Hängebrücken weiter ins Tal hinein. Wir starteten zwar auf 870 Höhenmetern, aber der Track war nur wenig anspruchsvoll und für alle Fitnesslevels zugänglich – entsprechend kann man sich vorstellen, wie viele Leute hier unterwegs waren 😉 (Nein, wir waren definitiv nicht alleine!)
Trotz Fels und Eis um uns herum war das Tal so grün bewachsen, dass man sich kaum vorstellen konnte, gleich vor einem Gletscher zu stehen. Taten wir aber (zumindest aus der Ferne), denn auch der Hooker Glacier reichte bis ins Tal herab direkt an den Hooker Lake heran, sodass auch hier vereinzelte Eisschollen auf dem etwas staubig getrübtem Gletschersee herumschwammen. Wir haben die Wassertemperatur des Sees nicht selbst getestet, aber wird sicherlich erfrischend gewesen sein…Nach kurzer Rast und Warten, dass vielleicht eine weitere Eisscholle abbricht – es passierte aber nicht – ging es die 5 km wieder zurück. Den Fußweg zum Tasman Glacier sparten wir uns heute mal, wir hatten bereits so viele Eindrücke und Fotos gesammelt, die müssen erstmal sortiert werden…
#Mega_Endstufe
Wow!
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