Das war tatsächlich ein ganz ordentlicher Sommersturm, der die Inseln Neuseelands gestern in den Abendstunden erreicht hatte, denn es ergossen sich die ganze Nacht hindurch kübelweise Wasser und der Wind pfiff ordentlich um unsere Unterkunft…wir hatten etwas Mitleid mit den Campern und Zeltschläfern im Holiday Park neben uns, das war sicherlich keine spaßige Nacht….
Wir schoben daher die eigentlich zeitig geplante Abfahrt nach Wanaka und Queenstown weiter hinaus, um Regen und Sturm etwas Zeit zur Beruhigung zu lassen – wir wollten nicht die ersten morgens auf dem Haast Pass sein, bevor die Straßenverhältnisse nicht schon mal durch die lokalen Behörden gecheckt wurden…der Sturm – ein Ausläufer des Zyklons Fehi – hat tatsächlich auch die neuseeländischen Medien und Liveticker den Tag über auf Trab gehalten. Viele Orte, an denen wir vorbeigefahren waren, von Wellington über Mapua, Nelson bis Westport und Greymouth, meldeten Überschwemmungen und Sturmschäden (wie wir abends gesehen hatten, wurden einige Küstenstraßen unserer vorherigen Route und der Haast Pass ab der Mittagszeit sogar ganz gesperrt puuuuuh_Schwein gehabt).
Die Fahrt über den Pass war damit heute nicht von malerischen Wäldern, Tälern und Bachläufen geprägt, sondern eher von Regen, Nebel und tosenden Flüssen – heute hatten wir auch die Maximalzahl an Wasserfällen zu vermelden. Was sich nachts über den Bergen an Regen ergossen hatte, machte sich nun in jeder erdenklichen Felsritze auf den Weg ins Tal – mit zum Teil spektakulären Wasserläufen und Wassermassen! Wir hofften nur, dass keiner dieser Sturzbäche den Weg über die Straße nahm – aber wir hatten Glück. Als nach einem Drittel der Strecke ein Bootsanhänger an einer der schmalen „one lane bridges“ hängen geblieben war (Sturm oder Fahrfehler?!) gelang es uns ebenfalls gerade noch, an der Unglücksstelle vorbeizufahren. Hilfe wurde schon geholt aber die Bergung hier würde sicherlich einige Stunden andauern und einen ordentlichen Rückstau auf dem Pass verursachen (der dann ja später zu allem Übel noch gesperrt wurde…). Wir konnten unseren Weg fortsetzen und kamen ohne weitere Zwischenfälle zum späten Frühstück im ebenfalls regnerischen Wanaka am gleichnamigen Lake an.
Dass der Süden auf den Regen dringend wartete, zeigten uns die regelmäßig aufgestellten „fire danger“ Schilder, welche hier sogar auf höchste Warnstufe eingestellt waren, weiter im Süden gab es schon die ersten Brände. Auch die Berghänge und Wiesen waren eher braun als grün gefärbt – wobei wir natürlich nicht vollends beurteilen können, ob das nicht das übliche Sommer-Outfit dieser fast kargen Landschaft zwischen Wanaka und Queenstown ist. Erinnerte uns ein wenig an das, was wir im Süden Maui’s an den Ausläufern des Vulkans Haleakala an Landschaftsbild gesehen hatten – und was uns sehr beeindruckt hatte. Auch hier in Neuseeland wäre der Anblick ohne Regen und Nebel sicherlich toll gewesen.
Die Dusche von oben setzte sich in Queenstown fort und wir beschlossen daher, uns ganz gediegen in den Spa-Bereich des Nugget Point Hotels einzubuchen 😉 Wenn es draußen schon so nass war, dann doch bitte wenigstens im Indoor-Pool planschen! Den Hot Tub, die Sauna und das Dampfbad nahmen wir ebenfalls gerne auf ins Programm, denn bei heute nur knapp 14 Grad *bibber* war fast Aufwärmen erforderlich (uns fragte beim Frühstück im Café tatsächlich jemand, ob uns das Wetter nun an den deutschen Winter erinnert 🙂 ).
So entspannt schmeckte am Abend auch das erste neuseeländische Lammgericht, das wir endlich mal bestellten…
#genugwasserfürheute