NO.31 „NORTHLAND – SECOND PART“

Der Himmel über Paihia war auch nach dem Aufstehen in grau gefärbt. Die Wetteraussichten verhießen generell für die Nordinsel nichts Gutes – das nahm uns immerhin die Entscheidung ab, ob wir an diesem Tag bis an den nördlichsten Zipfel der Nordinsel fahren sollten, nach Cape Reinga, vorbei am Ninety Mile Beach…Musste toll sein, aber bei grauem Himmel und leichtem Regen entschieden wir uns dagegen.

Los ging es aber noch vor dem Frühstück, zur Überquerung der Insel an die andere Küstenseite. Rund 1,5 Stunden brauchten wir für die Strecke von Paihia am Südpazifik im Westen nach Opononi, wo sich die Bucht zur Tasmanischen See auf östlicher Seite hin öffnete. Und hätten wir es nicht besser gewusst, kam es uns zwischenzeitlich vor, als würden wir über eine zweite Garten-Insel wie Kauai, Hawaii fahren — zumal uns auch die Namen und Bezeichnungen hier an den scheinbar gemeinsamen polynesischen Ursprung erinnerten! Flora und Fauna waren hier zwar biologisch sicherlich unterschiedlich, aber der Anblick sah genau aus wie das, was wir vor ein paar Tage noch etwas weiter draußen im Pazifik gesehen hatten 🙂 Zudem war es genauso warm, trotz bedecktem Himmel, die Straßen genauso kurvig, die Häuschen (oder „Bretterbuden“) genauso einsam gelegen. Diesen „subtropischen“ Einschlag hatten wir in dieser Form dann doch nicht erwartet.

In Opononi angekommen begrüßte uns dann schließlich die Sonne passend zum Frühstück im Landing Café mit Aussicht auf die Bucht. Der „Scenic Lookout“ zeigte uns nochmal deutlicher, welche Wassermassen vom Ozean in diese Bucht einschlugen und beim Beobachten der brechenden Wellen war uns fast ein bisschen nach Strandtag J Wir hatten aber noch ein wenig Strecke zu überwinden und machten uns daher weiter auf der Straße Richtung Süden. Ein Stopp im Waipou Kauri Forest musste sein – hier steht der Kauri-Baum „Tane Mahuta“, von den Maoris auch ehrfürchtig als „Lord of the Forest“ bezeichnet. Sein Alter ist nicht genau zu beziffern, aber er steht an dieser Stelle schon gut und gerne 2000 Jahre, was ihn zum ältesten noch wachsenden Kauri-Baum Neuseelands macht. Der Stamm misst stolze 18 Meter (bis zum ersten Ast), Gesamthöhe sind 52 Meter und der Umfang des Stammes beträgt knapp 14 Meter. Nicht ohne! Hier ist der Mensch wirklich klein!
Um den Baum nicht zu gefährden durch eingeschleppte Erde oder sonstige Schädlinge, müssen sogar vor dem Betreten des kleinen Pfades dorthin alle Schuhe ordentlich geputzt werden (jetzt waren sie endlich wieder richtig sauber nach unserer Schlammschlacht auf Kauai :)).

Aus dem dschungelähnlichen Waipoua Forest hinaus, reihten sich die unzähligen Kuh- und Schafweiden wieder aneinander, es ging die hügelige Landschaft rauf und runter. Bei Dargaville kreuzten wir den Wairoa River, eine (zumindest heute) breite, braune Suppe – die aber doch Verbindung zum Ozean hat – hoffentlich hat der an der Mündung nicht die gleiche Farbe…Den Twin Coast Highway weiter nach Helensville, Waimauku und Huapei wurde die Nähe zur Großstadt schon wieder deutlicher. Alles war viel dichter besiedelt, der Verkehr erinnerte an Rush Hour (und das, wo wir noch vor ein paar hundert Kilometern fast alleine auf der Straße unterwegs waren), Gewerbe und Industrie nahmen zu.

Nachdem wir heute fast 9 Stunden auf Tour waren, brauchte es am Abend nur noch ein ordentliches Dinner (dieses Mal in Aucklands Half Moon Bay) und Beine hochlegen!

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